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Ratsgruppe UWG / WUZ gegen den Surfpark

Willkommen

Willkommen auf den Seiten der Ratsgruppe Freie Wähler (ehemals Ratsgruppe UWG / WUZ) im Rat der Stadt Krefeld. Auf diesen Seiten erhalten Sie alle wichtigen Informationen über die Ratsgruppe und unsere Arbeit im Rat, den Gremien und den Bezirksvertretungen. 

Kommunalpolitisch aktiv und im Gespräch – so kennt man die Ratsgruppe UWG / WUZ. Der Zusammenschluss als Ratsgruppe aus den beiden Einzelvertretern im Rat der Stadt Krefeld, Andreas Drabben (UWG / FW) und Ralf Krings (WUZ) hat sich als gute und schlagkräftige Kombination erwiesen. Nicht immer leise, dafür aber am Puls der Zeit präsentierten sich beide Ratsherren seit der letzten Kommunalwahl im September 2020.
Ralf Krings, der auch für die Freien Wähler in NRW bereits bei der letzten Bundestagswahl angetreten ist und auch zusammen mit Hans-Günther Schmitz von der UWG / FW bei der kommenden Landtagswahl antreten wird, will nun zusammen mit Andreas Drabben neue Wege beschreiten. Die bislang eher ungriffige Bezeichnung als Ratsgruppe UWG / WUZ wird wurde nun in Freie Wähler Ratsgruppe Krefeld geändert.
Ein neuer Name, aber der Einsatz für die Bürgerinnen und Bürger Krefelds bleibt weiterhin wie gewohnt voller Tatendrang und Ideen für ein besseres Krefeld.

Ihr Ratsgruppenvorsitzender

Andreas Drabben

Ratsgruppe UWG / WUZ gegen den Surfpark

7.12.2021 Ratsgruppe UWG / WUZ gegen den Surfpark


Die Ratsgruppe UWG / WUZ hat sich bereits seit Beginn der Planungen um den Surfpark am Elfrather See ganz klar gegen das Vorhaben positioniert. Dabei ging es nie gegen den Masterplan Elfrather See ansich, eine Aufwertung des Areals unter einer Revitalisierung des Badesees wurde immer als wichtig und richtig erachtet, damit der See und die umliegenden Flächen einen Mehrwert für die Allgemeinheit liefern.
Von Anfang an war der Ratsgruppe jedoch klar, dass der Bau und Betrieb eines Surfparks einen gewaltigen Eingriff in die Natur darstellt, egal wie begrünt die Anlage sein soll. Ein Surfpark, der für einen horrenden Eintrittspreis (im Gespräch sind 50 EUR die Stunde) nutzbar ist, stellt keinen Gewinn für die Allgemeinheit dar.
Im Laufe der Debatte um den Surfpark haben die beiden Ratsleute Ralf Krings und Andreas Drabben auch diverse Gespräche, u.a. mit Herrn Niedergesäss von Elakari und einem Vertreter der Gemeinde Hallbergmoos bei München geführt (dort wird ein Surfpark in einem Industriegebiet gebaut). Somit wurden verschiedene Sichtweisen und Hintergründe beleuchtet um sich ein breites Bild zu machen.
Grundsätzlich haben sich vier Kritikfelder ergeben:


Umweltaspekte:
Für das Surfbecken, die umliegenden Gebäude und auch den Surfpark müssen immense Flächen versiegelt werden. In Zeiten des Umweltschutzes und dem Ziel Flächen zu entsiegeln, kann dies nur das falsche Zeichen sein. Insgesamt werden 136.000qm Fläche versiegelt sein.

Bei geplanten 200.000 Besuchern pro Jahr und 2,5 Besuchern pro Auto (wobei die Zahl sehr hoch angesetzt scheint, aufgrund von Surfboard und Ausrüstung, die mit im Auto geführt werden), ergeben sich zusätzliche 80.000 Autos im Jahr, die für einen zusätzlichen CO2 Ausstoß sorgen und bei ohnehin engen Straßen im Umfeld und Verkehrsstaus an der Autobahnausfahrt Gartenstadt, für zusätzliche Probleme sorgen.
Die Erstbefüllung des Beckens soll über Trinkwasser aus dem städtischen Netz erfolgen. Der Ausgleich von Verdunstungseffekten soll jedoch über das Grundwasser erfolgen, was in heißen Sommern zu einem hohen Verbrauch von Wasser führt und letztendlich Auswirkungen auf den Wasserstand im Elfrather See hat. Zusammen mit dem geplanten Treibhauspark im Umfeld des Sees wird sich der Grundwasserspiegel beträchtlich ändern, was auch Auswirkungen auf die Nutzung des Sees durch Segler hat. Die Windverhältnisse auf dem See ändern sich, sobald die Schiffe tiefer liegen.
Die Notableitung des Beckenwassers ist in den Elfrather See geplant. Selbst wenn nur noch geringe Anteile an Chlor enthalten sind, bedeutet dies eine Verunreinigung des Sees und eine Gefahr für dort lebende Tiere und Pflanzen.
Auch wenn die Lärmbelästigung der Anwohner durch Lärmschutzwände ggf. geringgehalten werden kann, entsteht eine Lärmbelästigung für die Besucher des Elfrather Sees, die dem Alltag und dem Lärm der Stadt entfliehen wollen. Die Möglichkeit Events, wie Konzerte, im Surfpark durchzuführen, sorgt für zusätzlichen Lärm.
Die zu fällenden ca. 290 Bäume müssen durch Ersatzpflanzungen kompensiert werden. Bei der Fällung von vorwiegend gesunden 290 Bäumen sollte man sich die Frage stellen, ob die Entscheidung für eine Spaßeinrichtung sinnvoll und nötig ist.
Laut Energiekonzept wird 6 % des Energiebedarfs durch Photovoltaik gedeckt, 5% durch Solarthermie und 9% durch Umweltenergie, jedoch 69 % durch Strom aus dem allgemeinen Netz – ob es sich dabei um Ökostrom handelt, ist unklar. Dadurch wird die nachhaltige Nutzung zweifelhafter.
Eine Umsetzung des Bauvorhabens soll laut den Gutachten vereinbar mit den dort existierenden Tieren (wie bsp. Kiebitz oder Fledermaus) sein, ob die Tiere die neuen Reviere in Vogelschutzzonen oder hinter Amphibienzäunen annehmen oder ob sich Besucher des Parks an Schutzzonen halten, ist fraglich. Die Beleuchtung des Parks, auch wenn sie nur bis ca. 22 Uhr an sein wird, stellt eine Beeinträchtigung des Lebensraumes laut Gutachten dar.

Wirtschaftlichkeit:
Der wirtschaftliche Betrieb eines solchen Surfparks wird von der Ratsgruppe angezweifelt. Bei einem Stundenpreis von 50,00 EUR dürfte diese Anlage für Bürger einer Stadt mit einer Arbeitslosenquote um 10 % kaum bezahlbar sein. Ein Großteil der Besucher wird, wenn überhaupt, von außerhalb kommen. Damit sorgen diese Besucher aber nicht für Synergieeffekte in der Innenstadt. Der Park liegt weit außerhalb der Krefelder Innenstadt, gastronomische Möglichkeiten wird es vor Ort geben. Der normale Besucher des Parks fährt zum Surfen hin, isst und trinkt noch etwas und fährt dann wieder. Aufgrund der Nähe zum Ruhrgebiet gibt es natürlich ein großes Einzugsgebiet für Tagesbesucher, die keine Übernachtungsmöglichkeiten in der Stadt nutzen werden.
Da Elakari nur der Projektentwickler ist, steht noch gar nicht fest, ob und wann die nötigen Investoren gefunden werden und das Projekt tatsächlich realisiert werden kann.
Eine Rückbauverpflichtung soll verankert werden, jedoch ist unklar, ob sie im Falle einer Insolvenz weiterhin bereit steht oder in die Insolvenzmasse einfließt. Auch im Fall eines Weiterverkaufs des Surfparks durch die Betreibergesellschaft ist unklar, wie die Rückbauverpflichtung dann geregelt ist.
Unklar ist daneben auch die Höhe der Erbpacht bzw. die genaue vertragliche Ausgestaltung.
Laut Aussage von Herrn Niedergesäss (Elakari) soll eine Betreibergesellschaft gegründet werden, bei der jedoch die Gesellschaftsform und der Sitz noch nicht geklärt sind. Daher ist es durchaus möglich, dass die Stadt Krefeld nicht von dem Park profitiert. Daneben werden nur wenige neue Vollzeitjobs entstehen, da Freizeiteinrichtungen vorwiegend mit Personal auf 450 EUR Basis betrieben werden.

Gefördertes Naherholungsgebiet:
Die für den Bau der Autobahn 57 genutzt ehemalige Kiesgrube wurde mit Fördermitteln des Landes renaturiert, unter der Zweckbindung, dass eine kommerzielle Nutzung ausgeschlossen ist. Auch wenn die Zweckbindung inzwischen ausgelaufen ist, sehen wir uns in einer ethisch und moralischen Verpflichtung an dieser Zweckbindung festzuhalten.

Politik / Verwaltung:
Während des gesamten Prozesses seit der Vorstellung des Masterplans Elfrather See, wird das Vorhaben immer seitens der Stadtspitze so verkauft, als wäre es bereits beschlossene Sache. Die Stadtspitze, insbesondere Herr Stadtdirektor Schön tritt immer als vehementer Unterstützer des Surfparks auf. Neben einer sehr großen Anzeige in einer Krefelder Sonntagszeitung gab es an der VHS einen kostenpflichtigen Vortrag des Investors zum Surfpark. An der Stelle fragt sich die Ratsgruppe UWG / WUZ was die Vorstellung von Plänen zu einem Surfpark mit dem Bildungsauftrag einer Volkshochschule zu tun hat.
Sehr negativ aufgefallen ist, dass am 25.11.2021 in einem Pressegespräch verkündet wurde, dass nach der Auswertung der Gutachten der Surfpark machbar ist. Eine Information der Presse, bevor die Politik informiert war, stimmt nachdenklich, zumal am 21.09.2021 bereits eine Anfrage an Herrn Beigeordneten Beyer ging, mit der Bitte die Gutachten zur Verfügung zu stellen. Nachdem auch auf eine Erinnerung (03.11.2021) keine Antwort kam, wurde am 15.11.2021 Akteneinsicht beantragt. Auf die vorherigen Anfragen kam danach nur die Antwort, dass die Gutachten vorgelegt werden können, wenn sie aufeinander abgestimmt und geprüft sind. Transparenz im Entscheidungsprozess stellt sich allerdings anders dar.
Am Abend des 25.11.2021 wurden die Gutachten dann den politischen Vertretern zur Verfügung gestellt – Gutachten mit einem Umfang von 16 Einzelgutachten mit einem Gesamtumfang von ca. 1.700 Seiten, die bis zur Ratssitzung am 09.12.2021 bzw. vorherigen Ausschüssen, wie der BV Ost (01.12.2021), BV Uerdingen und dem Planungsausschuss (beide am 07.12.2021) bereits hätten durchgearbeitet sein müssen. Hier scheint die Verwaltung darauf zu setzen, dass sich die politischen Vertreter nicht ausreichend mit den Gutachten auseinandersetzen und das Vorhaben abnicken. Daneben sei angemerkt, dass die Gutachten durch den Projektentwickler in Auftrag gegeben wurden – ob das Ergebnis tatsächlich objektiv ist, ist fraglich.
Herr Stadtdirektor Schön unterstreicht seine Forderung nach dem Surfpark immer mit dem Ergebnis der Sportbefragung, wonach sich eine Mehrheit der Krefelder Bürgerinnen und Bürger den Surfpark wünscht. Dazu sei angemerkt, dass die Umfrage nicht repräsentativ war (vgl. https://ris.krefeld.de/sdnetrim/UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZdKkRaPFSYZbeWs6fPXQhquvSc1BVMY4je1OPiONdiA0/Oeffentliche_Niederschrift_Sportausschuss_09.06.2021.pdf) Eine Umfrage, die ein Schlagwort zur Auswahl anbietet, ohne die Folgen zu nennen, wird immer ein gewisses Interesse wecken. Auf den ersten Blick wirkt ein Surfpark auch wie eine tolle Möglichkeit für die Stadt, beschäftigt man sich jedoch mit den Auswirkungen, überwiegen die Nachteile.

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